DER LUXUS, ZU VERZICHTEN
Haben Sie sich schon einmal überlegt, ob es besser wäre, wenn es uns nicht immer so gut ginge? Vielleicht einmal auf etwas verzichten? Auf das Mittagessen zum Beispiel? Oder auf die verführerischen Happen zwischen den Mahlzeiten? Sie werden sehen, das ist nicht schlimm. Im Gegenteil. Verzicht stählt die Disziplin und die Leibesmitte. Was man nicht isst, muss man auch nicht verdauen. Der Schritt wird federnd, der Blick wird klar, der Verstand kommt auf Trab. Doch niemand will, dass Sie Weltmeister im Verzichten werden. Zu viel essen ist nicht gesund, genauso wie zu wenig. Es geht darum, die Balance zu finden zwischen den Extremen. Die aristotelische Mitte, um es klassisch auszudrücken. In ihr finden sich Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht. Eine Lebensharmonie, die sich auf viele Bereiche anwenden lässt und überraschende Auswirkungen zeigt. Ein Schwingen in gemäßigten Amplituden bringt Ruhe und Gelassenheit. Nicht ganz hinauf, nicht ganz hinunter. Nicht schrill, aber auch nicht monoton. Nicht zu laut und nicht zu leise. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
Beim Essen findet man die Mitte schnell. Lassen Sie einfach jede zweite Mahlzeit aus, dann sind Sie bestimmt auf dem richtigen Weg. Aber auch das nicht unter Zwang. Sollte es einmal so richtig schmecken und die Stimmung prächtig sein, geben Sie Ihren Neigungen nach. Am nächsten Tag kann man ja wieder auf das verzichten, was am Vortag über Gebühr konsumiert wurde. Gönnen Sie sich den Luxus neuer Erfahrungen. Gönnen Sie sich den Luxus, hin und wieder zu verzichten.